26.06.2018
Wenn die Zeit knapp ist, muss man erfinderisch werden, um ans Wasser zu kommen. Am vergangenen Wochenende wurde mein Junggesellenabschied dazu genutzt, um dieses Jahr erstmalig 2 Nächte am Stück rauszufahren. Mit dabei war natürlich Christoph, der sich sowohl um die Gewässerauswahl als auch um das Vorfüttern gekümmert hatte. Auch die Wetterbestellung schien erfolgreich gewesen zu sein, denn nach der langen Hitze- und Dürreperiode war ein Temperatursturz, Wind und wechselhaftes Wetter angesagt. Davon erhofften wir uns steigende Sauerstoffwerte im Wasser und damit steigende Aktivität der Karpfen.
Bereits am Donnerstagnachmittag trafen wir uns am Gewässer. Christoph kam einige Zeit vor mir an und hatte sein Tackle schon aufgebaut, als ich in einer Regenlücke durch die nasse Wiese stapfte. Da das Gewässer für mich komplett neu war, machte ich mir erstmal ein Bild von den Gegebenheiten und von der Gewässerstruktur. Letztlich entschied ich mich dafür, eine Rute an der eigenen Uferkante und eine in der Seemitte am Verlauf des ehemaligen Bachbettes zu fischen. Zusätzlich fütterte ich noch ein paar Boilies am gegenüberliegenden Ufer, um für die zweite Nacht eine Option in der Hinterhand zu haben. Christoph fischte dort schon in der ersten Nacht eine Rute und ebenfalls eine am eigenen Ufer.
Das Wetter schlug unterdessen gemäß der Prognosen um. Ein heftiger Westwind peitschte über das Wasser und einzelne Schauer wechselten sich mit der Sonne ab. Leider war nur vereinzelt Fischaktivität zu beobachten, so dass wir nicht wussten, ob wir den richtigen Seeteil befischten oder sich die Fische anderswo stapelten.
So ging es in die erste Nacht, die zunächst jedoch ruhig begann. Lediglich ein Satzkarpfen störte Christophs Nachtruhe. Erst als es so langsam wieder heller wurde, meldeten sich auch die anderen Ruten. Zunächst konnte ich einen langen und schlanken Milchner verhaften, der am alten Flussbett einem Fischdumble nicht widerstehen konnte. Kurze Zeit später meldete sich auch meine Uferrute, an der sich ein Satzkarpfen an dem Fluopoppi vergriff. Auch Christoph hatte noch einen Biss, der jedoch leider nicht verwertet werden konnte.
So begann der Tag, der wiederum recht wechselhaft und windig werden sollte. Gerade deshalb hatten wir auf verstärkte Fischaktivität und Bisse gehofft. Jedoch konnten wir kaum Fische springen oder rollen sehen. Auch die Bisse blieben aus, so dass wir etwas ratlos waren. Letztlich entschied ich mich dafür, den Spot an der eigenen Uferkante aufzugeben und stattdessen den Platz gegenüber, auf dem ich am Vorabend schon Boilies gefüttert hatte und vereinzelte Karpfen sichten konnte, zu befischen. Die zweite Rute blieb wie gehabt am alten Bachbett liegen.
So ging es in die zweite Nacht, die wiederum sehr ruhig verlief. Während ich gar keine Aktion zu vermelden hatte, konnte Christoph zumindest wiederum einen besseren Satzer verhaften.
Schon leicht frustriert lag ich am nächsten Morgen im Schlafsack und überlegte, was ich als erstes zusammenpacken sollte, als plötzlich doch noch meine Rute am Bachbett ablief. Nach einem schönen Drill konnte ich einen schön beschuppten Spiegler landen. Schnell wurde der Fisch versorgt und die Rute wieder auf ihren Platz geworfen. Doch leider sollte sich bis zum Zusammenpacken am Vormittag nichts mehr tun.
Christoph dagegen konnte noch zwei weitere kleine Spiegler (alle Einheitsgröße um die 55 cm und schön hochrückig) auf seinem Platz am gegenüberliegenden Ufer verhaften. Ein besser war leider nicht mit dabei.
So verliesen wir am Samstag noch vor dem Eintreffen des nächstem Regengebietes dieses doch schöne Gewässer. Leider konnten wir nicht die erhofften gewichtigeren Karpfen landen, doch trotzdem war es eine schöner Angelausflug.
Nun geht es erstmal in die heiße Phase der Hochzeitsvorbereitungen und danach in den verdienten Urlaub. Ans Fischen ist daher erstmal nicht zu denken. Frühestens im August geht es wieder ans Wasser.
Also bis dahin.