26.10.2014
Auf der Jagd nach den Herbstbullen ist im Moment wohl ein Großteil der Karpfenanglerschaft. So auch Christoph und ich. Wir haben auch dieses Mal versucht, die Geheimnisse unseres "Retro-Gewässers" zu lüften. Nachdem wir unsere Session im September an diesem Gewässer schon recht erfolgreich war, wollten wir es bei nun etwas niedrigeren Wassertemperaturen erneut versuchen, die dickeren Exemplare des Seen herauszukitzeln. Dazu fütterten wir bereits seit Beginn der Woche täglich mit Boilies an den althergebrachten Spots an.
Am Freitag kamen wir gegen 15 Uhr gemeinsam am Wasser an und machten zunächst unsere Ruten startklar. Beködert mit Boilie und einem halbierten Fluo-Poppi flogen sie kurze Zeit später an die steil abfallende kante in etwa 90m Entfernung. Schnell noch ein paar Boilies hinterhergefüttert und weiter ging das Aufbauen. Doch schon eine halbe Stunde später meldete sich der Bissanzeiger von Christoph. Jedoch stieg dieser erste Karpfen während des Drills aus.
Langsam wurde es dunkel und wir gingen zum gemütlichen Teil der Angelei über. Da sich jedoch nichts weiter an den Ruten tat und auch die Temperaturen immer weiter sanken, beschlossen wir, uns in die Schlafsäcke zu verkriechen. Gerade als es warm war - ihr kennt das Szenario - meldete sich erneut Christophs Micron! Kurze Zeit später lag der erste Karpfen auf der Matte. Ein stattliches Durchschnittskerlchen! Nach der Versorgung des Fischen gingen wir wieder in unsere Zelte, um ca. 1 Stunde später wieder geweckt zu werden. An der selben Rute klingelte es erneut und der nächste Karpfen konnte gelandet werden. Da ich ziemlich verpeilt und müde war, ging ich schnell wieder ins Zelt und wollte eigentlich nur weiterschlafen. Nichts da! 3 Minuten nachdem Christoph die Rute an ihren Spot befördert hatte, lief sie schon wieder ab! Unglaublich! Also raus und das nächste Büllchen landen ;)
Gott sei Dank konnten wir dann wieder etwas schlafen, bevor sich nun endlich eine meiner Ruten meldete. Diese Fisch fühlte sich jedoch schon etwas anders an, als die bisher gefangenen Durchschnittsfische. Leider war zu diese Zeitpunkt so dichter Nebel auf dem See, dass ich zu spät erkannte, dass er meine andere Rute bereits eingesammelt hatte - klasse! Trotzdem konnte der Spiegler dank Christophs Hilfe sicher gelandet werden. Beim Anheben des Keschers merkten wir dann, dass er nicht nur vom Drillgefühl her etwas dicker war ;) Prima!
Nach der Versorgung des Fisches wurde die Montage wieder zurück ins Nebelmeer geworfen und die Nachtruhe, äh das Fischefangen, konnte weiter gehen. Früh um 6 Uhr konnte Christoph schon seinen fünften Fisch landen! Bei mir blieb es bei dieser einzigen Aktion, so dass es nach der ersten Nacht schon 5:1 für Chris stand ;) Nach einem erholsamen, dreistündigen Schlaf konnte gefrühstückt und diskutiert werden, warum mein linker Platz, der in der ersten Nacht der Septembersession noch fünf Fische brachte, nun aber keinen Mucks mehr machte. Auch bei Christoph liefen 4 von 5 Fischen nur auf der linken Rute, der rechte Spot lieferte nur einen Biss.
Der Samstag verlief recht ruhig, so dass wir uns von der anstrengenden Nacht erholen konnten und ein paar neue Rigs für die folgende Nacht binden konnten. Nur der kalte, auflandige Wind nervte etwas. Die folgende Nacht blieb im Vergleich zur vorherigen regelrecht still. Christoph konnte zwei, ich wieder einen Biss verzeichnen. So konnten wir uns relativ ausgeruht ans zusammenpacken machen. Typischerweise war ich schon deutlich schneller fertig als Christoph und konnte ihm daher schon etwas beim Packen helfen. Mittlerweile war nur noch eine Rute im Wasser. Es war die, welche auf Chris' rechten Spot lag und, wie in der vergangenen Nacht, keinen Biss gebracht hatte. Eigentlich hatten wir die Rute schon abgeschrieben. Doch zu unserer Überraschung lief sie doch nochmal ab! Schnell musste das Abhak-Setup wieder bereit gemacht werden, denn es war schon zum Trocknen aufgehängt und teilweise sogar schon zusammengepackt. Das erneute Nassmachen der Matte sollte sich aber lohnen, denn Chris konnte den bisher größten Karpfen landen, den diese Wundertüte bisher preisgegeben hat!
Ein super Abschluss der Session, der außerdem dazu führte, dass mein geplanter Saisonabschluss nun doch noch etwas warten muss. In 2 Wochen müssen wir nochmal an dieses Gewässer fahren, um noch so einen schönen Herbstkarpfen zu landen!
Bis dahin
Christoph und Stefan