29.04.2012

 

...das wurde ja auch endlich mal Zeit. Der Knoten bei mir scheint geplatzt, wenn es denn einen Knoten gegeben haben sollte ;)

Aber von vorn:

Am vergangen Mittwoch fuhr ich wieder raus ans Wasser. Diesmal ging es an den See, den ich im letzten Jahr häufiger befischt hatte. Dabei fing ich zwar keine großen Fische, aber dafür zappelte es häufiger mal an den Ruten und ich konnte etwas rumexperimentieren. Da meine Karpfenanglerseele mal etwas Balsam benötigte, entschloss ich mich also für diesen See, um auch zu testen, ob ich denn überhaupt noch angeln kann ;) Also - auf zum Satzerangeln!

 

Gesagt getan, am späten Mittwoch Nachmittag traf ich also am See ein, konnte meinen "Wunschplatz" beziehen und machte mich gleich daran, die Spots auszuloten. Eine Rute sollte direkt an einem großen Schilfgürtel im Flachwasser platziert werden, während die andere Rute die abfallende Kante vorm gegenüberliegenden Ufer abdecken sollte. Beides sind für mich bekannte Spots, so dass es ohne große Zeitverzögerungen ans Füttern gehen konnte. So fütterte ich für die Schilfrute 2 Kellen Partikelmix weit verstreut vor die Schilfkante und auf die andere Stelle brachte ich 5 Raketen mit Boilies und Partikelmix aus. Da die Boilies gerade am Vortag von mir gerollt wurden, waren sie noch sehr weich, weshalb ich vorerst nicht mit dem Wurfrohr einen weitverstreuteren Platz anlegen konnte.

 

Die Schilfrute beköderte ich in der ersten Nacht mit 2 Maiskörnern und die andere mit einem Boilie und einem Maiskorn, was hier bisher immer gut funktioniert hatte.

So wurde es Abend und ich genoß die Ruhe an diesem schönen See.

Die Nacht blieb vorerst auch noch ruhig, bis auf ein paar sehr zaghafte Zupfer an der Schilfrute, die wohl noch nicht von Karpfen stammten, da sich Plötzen am Platz bemerkbar machten.

 

Am nächsten Morgen so gegen 6 Uhr wurde ich dann das erste mal von einer kürzeren Abfolge von Einzelpieps geweckt. An der Schilfrute schien es endlich loszugehen - ich nahm die Rute auf, spürte"heftigen Widerstand" und nach spannendem Drill konnte ich meinen ersten Karpfen 2012 landen. Die Größe muss dabei als K2-Besatz vom letzten Herbst bezeichnet werden ;)

Egal, denn kaum hatte ich die Rute wieder auf den Platz geworfen, piepte es auch schon an der anderen Rute. Auch hier wieder recht zaghaft, aber zusammenhängend, sodass ich bei der nächsten kleinen Bewegung des Hangers die Rute aufnahm und schon befand ich mich in nächsten "Drill", wobei sich mein Gegenspieler als kleine Brasse zu erkennen gab. Die Rute flog also auch wieder an ihren Platz, ich fütterte etwas nach und machte erstmal Frühstück.

 

Gegen 8 Uhr biss es dann erneut. Diesmal war wieder die Rute an der Kante dran. Diesmal merkte ich aber schon früh, dass es sich nicht um einen K2-Karpfen handelte. Nach kurzem Drill konnte ich einen 5 Pfund schweren Karpfen verhaften - HEY! Fisch ist Fisch, und wer die Kleineren nicht ehrt, ist es auch den Größeren nicht wert - oder so ;)

Nach diesem Fisch fütterte ich wieder etwas nach, so gut wie ausschließlich Boilies, da ich mir mit zu viel Partikel die Weißfische auf den Platz holen würde. Die Partikel fütterte ich stattdessen wieder auf den ufernahen Schilfspot.

Es wurde um 10 und wieder biss es auf der Rute an der Kante. Ich nahm die Rute auf und frohlockte auf Grund des Drillverhaltens schon mit einem größeren Fisch. Am Ende kam ein 7 Pfund schwerer Spiegler ans Tageslicht. "Fein, so könnte es weiter gehen", dachte ich mir, und das tat es auch. Nachdem ich die Rute wieder auf den Platz geworfen hatte, wollte ich wieder 2-3 Raketen Boilies hinterschießen. Ich befüllte gerade die 2. Rakete als: Piiiiiiiiiiieeeeeep - da pfiff sie schon wieder ab. Geil! Nach kurzem Drill konnte ich einen 6 Pfünder auf der Matte willkommen heißen.

2 Fische innerhalb einer halben Stunde sind auch mal nett!

Danach brauchte ich erstmal eine Pause ;) Während die Wassertemperaturen auf ein nettes Maß von 14°C  stiegen (am Freitag waren es sogar 16°C) und ein strammer Südwestwind das Wasser durchwirbelte, baute ich die "tote" Schilfrute um, rüstete sie mit einem gelben Poppi aus, und legte sie wieder am Schilf ab. Vielleicht gehts ja damit. Danach ließ ich es ganz ruhig angehn, schlief eine Runde und ließ es mir einfach gut gehen. Gegen 14 Uhr wurde ich dann erstmal aus dem Schlaf gerissen, jedoch nicht durch meine Bissanzeiger, sondern es kamen ein paar andere Angler vorbei, die auch für 2 Nächte ihr Glück versuchen wollten. Sie bauten dann einige Meter neben mir in einer Bucht auf, wir kamen ins Gespräch und schneller als gedacht war es 24 Uhr und ich haute mich wieder auf die Liege.

Am Abend hatte ich vorher aber noch ein paar Änderungen vorgenommen, da die Schilfrute keine Punkte brachte. So warf ich beide Ruten an die Kante und fütterte nun ausschließlich Boilies.

Dabei erhielt ich schon im Laufe des Abends immermal wieder einzelne Piepser auf eine der beiden Ruten, die sich jedoch als nicht verwertbar erwiesen. Das lag am Rig, wie ich leider erst am nächsten Morgen festellen musste. Nunja, bevor der anbrach, fing ich allerdings erst nochmal eine Brasse.

Um 6 Uhr wurde ich dann erneut durch einen Biss geweckt. Ein kleinerer Satzer wollte auch ein schönes biometrisches Passfoto haben - dann bekommt er eins! Nachdem ich die Rute wieder auf den Platz geworfen und ein paar Boilies mit dem Rohr nachgefüttert hatte, kontrollierte ich die Rute, die die Nacht über immer mal wieder gepiept hatte. Dort fischte ich einen 16er Boilie Marke Eigenkreation und einen halben 16er Poppi.

Als ich das Rig herausholte, war zwar noch alles dran, aber es war ziemlich verdreht, so dass sich sogar das Coating ablöste. Ich nehme an, der Abstand zwischen Boilie und Hakenschenkel war zu kurz, so dass der Haken nicht greifte und die Karpfen also nur mit dem Köder rumspielten, aber eben nicht gehakt wurden. Hätte ich mal eher reagiert, hätte ich vielleicht auch die einzelnen Piepser verwerten können. So band ich also ein neues Rig, beköderte es mit einem Boilie und einem Maiskorn und schoss es wieder rüber.

Danach dauerte es ca. 1 Stunde, bis das eben neu gebundene Rig seine Wirkung zeigte und mir einem weiteren Satzer bescherte. Dieser sollte dann auch der Letzte sein. So baute ich gegen Mittag ab, schwatzte noch kurz mit den anderen beiden Jungs und brach dann gen Heimat auf.

 

Fazit der Session:

Ich kann es also doch noch. Die Fische waren mir gnädig und verarschten mich mal nicht, wie an meinem Blank-See.

Nebenbei lernte ich noch die anderen beiden Jungs kennen und werde mit denen sicher auch mal losziehen.

Also ich bin rund um zufrieden - so kanns weiter gehen!

 

Grüße vom

Stefan

Wir verwenden Cookies und ähnliche Tools, die erforderlich sind, um Ihnen unsere Dienste bereitzustellen.