29.09.2020
"Endlich mal wieder raus ans Wasser!" Darauf hatten Christoph und ich uns im August verständigt und uns fest vorgenommen, Ende September mal wieder zusammen Fischen zu fahren. Das Ziel war schnell ausgemacht, ein passendes Wochenende konnten wir auch finden und nachdem auch das OK von den Damen des Hauses gegeben wurde (Antragsstellung drei Wochen im Voraus, in doppelter Ausfertigung), starteten wir am vergangenen Freitagvormittag zur ersten gemeinsamen Session in 2020.
Zuvor scoutete und befütterte Christoph mehrere Tage im Voraus die Spots und legte so den Grundstein für ein erfolgreiches Wochenende. Für das Wetter konnte er natürlich nichts, denn auch wenn der Wetterwechsel mit 16-stündigem Dauerregen am Samstag sicherlich dem Fischfang zuträglich war, war es doch ganz schön fordernd, die ganze Zeit im Zelt zu hocken, natürlich in teils klammen Klamotten und mit kalten Füßen.
Doch zunächst einmal passten wir bei unser Ankunft am Freitagvormittag den Durchzug des ersten Regengebietes ab und konnten so "trocken von oben" per Boot an unsere Stelle gelangen. Schnell wurden die Zelte aufgestellt, um bei erneutem Regen nicht eingewicht zu werden. Zum Glück blieb es vorerst trocken, sodass wir auch unsere Spots nochmal befüttern und schlussendlich auch unsere Montagen vernünftig ausbringen konnten. Am Ende kam sogar nochmal kurzeitig die Sonne raus und wir genossen einen schönen Abend am Wasser.
In der Nacht zog dann das angekündigte Dauerregengebiet herein und die Vorhersagen enttäuschten nicht. Es regnete am Stück, mal heftig, mal seicht, aber durchweg...
Nützt alles nichts, wenn die Bissanzeiger um Hilfe rufen, gehts raus. Das erste Lebenszeichen sendete mein Bissanzeiger etwa halb 7 in der Früh. Doch leider stieg der Fisch nach kurzem Kontakt aus. Kurze Zeit später meldete sich dann Christophs rechte Rute. Diesen Fisch konnte Christoph landen und wir freuten uns über den ersten Schuppi der Session. Wieder etwa eine Stunde später folgte der nächste Biss auf meiner linken Rute, den ich diesmal verwerten konnte. Ein langestreckter Schuppi machte den Auftakt für mich. Es ging weiter Schlag auf Schlag: erst folgte ein weiterer Aussteiger bei Christoph, danach konnte er einen schönen Spiegler auf der Matte begrüßen.
Zwischenzeitlich wurde es Mittag und die Hoffnungen auf eine baldige Regenpause waren vergebens gewesen. Mittlerweile waren die ersten beiden Jacken durchnässt, und wir beratschlagten kurz, wie wir mit den beiden Ruten verfahren sollten, die bisher keine Aktionen gebracht hatten. Ich entschied mich dafür, dem Platz meiner rechten Rute noch bis zum Abend Zeit zu geben und sie erst danach versetzt zur linken Rute zu präsentieren, sollte der Platz bis dahin keinen Biss liefern. Vorher wechselte ich aber nochmal den Köder auf einen von Christophs selbstgerollten Waftern, wobei ich feststellte, dass der bisherige Boilie mit Krebsspuren übersäht war und deutlich an Masse verloren hatte.
Der Samstagnachmittag blieb fischtechnisch ruhig, doch es regnete und regnete... Immer wieder wurden die Prognosen und Radarbilder abgerufen, nur um festzustellen, dass aus dem progostizierten Regenende von erst 18:00 Uhr nun 19:30 Uhr wurde. Doch zum Glück ließ der Regen bereits gegen 18:30 Uhr etwas nach und ich setzte meinen Plan um, nun beide Ruten auf dem Spot der linken Rute zu präsentieren, der bisher für all meine Aktionen verantwortlich war. Etwas versetzt präsentiert hoffte ich auf ein zusätzliches Eisen im Feuer. Und es zahlte sich auch gleich aus, denn nur etwa 5 Minuten nach dem Ablegen der Rute meldete sie sich und ein schöner Drill begann. Ergebnis war wiederum ein kampfstarker Schuppi.
Auch Christoph hatte seine linke, bisher "tote Rute" bereits etwas versetzt und einen weiteren Ausweichspot befüttert und hoffte auf eine ebenso erfolgreiche zweite Chance.Diese sollte er auch bekommen. Während es in der sternenklaren Nacht ordentlich abkühlte, meldete sich gegen 01:30 Uhr erneut seine rechte Rute. Nach einem starken Fight konnte er einen kräftigen Herbstbullen mit 37 Pfund auf der Matte begrüßen.
Überwältigt vom Fisch und ausgekühlt vom frischen Wind entschied er sich, den Alternativspot in Wurfentfernung zu befischen. Auch das zahlte sich aus, denn kurz vorm Morgengrauen war eben dieser Ausweichspot der Schlüssel zum nächsten Schuppi, der ebenfalls 37 Pfund auf die Waage brachte, aber 3 cm kürzer als sein Vorgänger war.
Unerwarteterweise verlief der Nacht bei mir komplett ruhig. Nach dem Versorgen von Christophs Fisch machte ich daher meine Ruten nochmal neu und hoffte auf einen Abschlussfisch am letzten Morgen. Und so sollte es auch kommen, denn gerade als wir zusammenstanden und über die Ruhe in der Nacht an meinen Ruten sprachen, lief eine der beiden nochmal ab. So konnte ich kurz vor Schluss noch einen schönen "Versöhnungsschuppi" landen. Danach ging es dann zufrieden nach Hause unter die warme Dusche!