29.05.2023
Nach der gestrigen Futteraktion habe ich es tatsächlich schon an den See für eine kurze Abendsession geschafft.
Wie geplant konnte ich den Platz in der nördlichen Bucht befischen. Nach dem sonnigen Tag und dem südlichen Wind sollte das aufgewärmte Wasser in meiner Bucht sein.
Daher fischte ich eine Rute auf dem gefütterten Platz in relativer Ufernähe, während die andere Rute in der Nähe einiger Seerosen zum liegen kam. Beide Ruten wurden mit Pop-ups beködert. Noch etwas Mais und Boilies gefüttert und dann hieß es warten.
Von meinem Platz aus hatte ich gute Sicht über den gesamten See und mit dem abflauenden Wind hoffte ich auf sich zeigende Fische. Gegen 21 Uhr begann dann das Spektakel. In der Seemitte, leider etwa 100 m entfernt von meiner Bucht, begannen die Karpfen zu springen - immer und immer wieder. Das Spektakel dauerte etwa 30 - 45 min an. Ich wurde immer unsicherer - sollte ich umziehen und die sich zeigenden Fische anwerfen? Oder sollte ich an meinem gefütterten Platz festhalten? Nachdem ich hin und wieder Singlebleeps hatte und die äußeren Bedingungen eigentlich perfekt für meinen Spot waren, war ich hin und her gerissen. Nachdem aber gegen 21.30 Uhr ein Fisch etwa 20 m von mir entfernt am Ufer stieg, blieb ich endgültig an meinem Platz.
Und das war genau die richtige Entscheidung! Kurz vor 22 Uhr Uhr "explodierte" plötzlich das Wasser am gefütterten Spot in Ufernähe (80 cm Wassertiefe!). Gleichzeitig Fullrun an der linken Rute. Der Fisch zog mit aller Kraft an gegenüberliegende Ufer und weiter in Richtung Seemitte. Zum Schluss konnte ich den Fisch aber stoppen und beginnen, ihn an mein Ufer zu drillen. Immer wieder sah ich seine Schwanzflosse und auch in Kombination mit den "Kopfschlägen", die immer wieder zu spüren waren, rechnete ich mit einem Fisch um die 15 Pfund. Doch als der Fisch endlich im Kescher war, sah ich, dass er alles andere als 15 Pfund hatte...
An Land war ich überwältigt von der Färbung, vom Schuppenbild und der Größe an sich! 94 cm und 15,5 kg (!) sollte die Messung ergeben.
Mein Ziel war ja, überhaupt einen Schwedenkarpfen zu fangen. Außerdem hätte ich damit gerechnt, dass bei 10 kg nicht mehr viel Luft nach oben sein würde, aber mit einem 31 Pfünder hatte ich nicht gerechnet. Was für ein Fisch!
Nun musste das neue Handy zeigen, was es kann und, naja, den erste Fisch im Dämmerlicht zu fotografieren, ist vielleicht nicht unbedingt die beste Voraussetzung, um die Kamerafunktionen kennenzulernen. Aber mit etwas Nachbearbeitung erkennt man dann doch annäherungsweise die Schönheit des Fisches.
Nach dem releasen des Fisches packte ich dann auch schon ein. Was sollte denn noch kommen?